Es räumelt gar sehr (Stipendium)

Ich wurde ja in einem Kommentar vor einigen Tagen gefragt, was für ein Stipendium ich denn hätte. Ich bin im Graduiertenkolleg »Topologie der Technik« an der TU Darmstadt und arbeite dort zu einem Promotionsprojekt im Fach Philosophie, das sich mit Macht in virtuellen Räumen beschäftigt. Das Kolleg wurde vor einiger Zeit begangen, d.h. wir hatten DFG-Gutachter im Haus, die uns auf Herz und Nieren geprüft haben. Deren Votum entscheidet aber nicht alleine über unsere Finanzierung, sondern dies wird letztlich im November von der DFG höchstselbst vorgenommen. Ich will und kann der Entscheidung nicht vorgreifen, aber wir sind so gut bewertet worden, dass es ganz gut aussieht.

Bevor ich nun aber noch lange herum rede, verbreite ich lieber unsere neue Ausschreiben – vorbehaltlich der Entscheidung im November 😉

Das interdisziplinäre Graduiertenkolleg

Topologie der Technik

ist am Fachbereich Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften der Technischen Universität Darmstadt angesiedelt. Es wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.

Forschungsgegenstand des Graduiertenkollegs ist das Spannungsfeld von Technik und Raum. Das Forschungsprogramm zielt – jenseits direkter „Technikfolgen“ – auf die Situiertheit, auf die Raum verändernde und Raum bildende gesellschaftliche Wirkungsmacht insbesondere sogenannter „neuer“ Technologien. Techniktheoretischer Ausgangspunkt ist ein nicht gerätegebundenes Grundverständnis von Technik als „materiellem Dispositiv“. Raumtheoretisch wird beim relationalen Charakter von Räumen angesetzt. Die Beteiligten des Kollegs untersuchen die Topologie der Technik auf vier Ebenen: alltagsräumliche Persistenz, Disposition von Handlungsräumen, Planungs- und entwurfsbasierte Raumkonstruktion sowie simulationstechnische Modellierung.

Näheres zum Forschungs- und Lehrprogramm sowie Informationen über die Gruppe der beteiligten Professor/innen finden Interessierte unter http://www.ifs.tu-darmstadt.de/gradkoll-tdt

Vorbehaltlich einer noch ausstehenden Bewilligungsentscheidung werden zum 01.12.2010 ausgeschrieben:

6 Doktorand/innen-Stipendien
und
2 Postdoc-Stipendien

Promotionsstipendiaten (max. 3 Jahre) werden in erster Linie für die folgenden Fächern gesucht: Informatik, Literaturwissenschaft, Maschinenbau, Philosophie, Raumplanung sowie Sportwissenschaft. Für die Postdoc-Stipendien (max. 2 Jahre) können sich auch Historiker/innen und Soziolog/innen gerne bewerben.

Zum Konzept des Kollegs gehört es, die interdisziplinäre Zusammenarbeit unter den beteiligten Nachwuchs-wissenschaftler/innen zu unterstützen – unter anderem durch die Bereitstellung von gemeinsamen Räumlichkeiten. Es wird verlangt, dass die Stipendiat/innen während der Förderzeit ihren Wohnsitz in Darmstadt mit Umgebung nehmen. Die Teilnahme am Lehrprogramm des Kollegs ist verpflichtend; die Möglichkeit eines längeren Auslandsaufenthaltes ist gegeben.

Bewerbungen werden erbeten in elektronischer Form an
topologie@ifs.tu-darmstadt.de bis zum 01. November 2010

Beizufügen sind (1) ein Lebenslauf, (2) die aka¬dem¬ischen Zeugnisse, (3) eine Ideenskizze von bis zu fünf Seiten für ein Promotionsprojekt und (4) die Nennung von mindestens zwei HochschullehrerInnen als Referenz. Das Bewerbungsschreiben soll die sachlichen Gründe und die persönliche Motivation für die Bewerbung beinhalten. Die eingereichten Ideenskizzen
sollen sich auf Themen und Thesen des Forschungsprogramms beziehen.

Für Nachfragen stehen die Sprecher/innen des Graduiertenkollegs zur Verfügung: Prof. Dr. Petra Gehring (gehring@phil.tu-darmstadt.de) und Prof. Dr. Mikael Hård (hard@ifs.tu-darmstadt.de).

Den meisten Doktorand/innen werden ein Stipendien von 1.365 € angeboten (für Eltern und Postdocs gelten höhere Sätze). Nähere Informationen zu den Förderbedingungen finden Sie unter www.dfg.de

Über Kai Denker

Kai Denker studierte Philosophie, Geschichte und Informatik an der TU Darmstadt. Seitdem sitzt er an einer Promotion in Philosophie mit einem Projekt zu dem Problem der Mathematisierbarkeit von Sprache bei Gilles Deleuze. Er ist Verbundkoordinator des BMBF-geförderten Forschungsvorhabens "Meme, Ideen, Strategien rechtsextremistischer Internetkommunikation (MISRIK)".
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