Die Wohnungsnot in Darmstadt – überraschende Fronterfahrung

Wie ich schon auf Twitter jammerte, ist mein Vodafone-DSL in meiner Wohnung am Montagabend ausgefallen. Vodafone hat sich soweit auch sehr vorbildlich bemüht und mir heute einen Telekom-Techniker vorbeigeschickt, um die Leitung zu prüfen. Hier gibt es (bisher) nichts zu meckern. Was mich erschreckt ist eine „Nebenfolge“, für dich ein wenig ausholen muss:

Aufgrund vieler schlechter Erfahrungen mit verschiedenen Paketzustelldiensten bin ich hinreichend paranoid und habe für den Fall der Fälle meine Handynummer neben das Klingelschild gehängt. Schließlich ist meine Gegensprechanlage kaputt, ich könnte gerade im Keller sein, … whatever – Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste und ich bin auf Internet-Entzug. Als ich gestern nacht um 1:00 nach Hause kam, hing ich also einen Zettel auf, der den lieben „Vodafone/Telekom-Techniker“ adressierte, meine Anwesenheit im Haus betonte und eben meine Handynummer verzeichnete. Nach dem Besuch des Technikers entfernte ich gegen 11:30 heute den Zettel wieder.

Diese 10½ Stunden haben offenbar gereicht, um meine Handynummer (trotz eindeutiger Zweckbestimmung) unter einer Teilmenge Darmstädter Wohnungssuchender zirkulieren zu lassen: Ich hatte gerade den zweiten Anruf, ob ich ein Zimmer zu vermieten hätte. Da wäre doch so ein Zettel gewesen, nein, man habe den nicht selbst gelesen, da habe ein Mann geschaut, der kaum Deutsch könne… – Bitte wie krass ist es mittlerweile in Darmstadt? Es mag ein Zufall sein, aber ein gruseliger allemal…

 

Über Kai Denker

Kai Denker studierte Philosophie, Geschichte und Informatik an der TU Darmstadt. Seitdem sitzt er an einer Promotion in Philosophie mit einem Projekt zu dem Problem der Mathematisierbarkeit von Sprache bei Gilles Deleuze. Er ist Verbundkoordinator des BMBF-geförderten Forschungsvorhabens "Meme, Ideen, Strategien rechtsextremistischer Internetkommunikation (MISRIK)".
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