Wollen Sie nicht auch hemmungslos verblöden? Es ist doch klar: Der Ehrliche ist der Dumme und wer will schon ein Lügner sein? Und heißt es nicht, dass glücklich die sind, die dumm sind und nicht merken was passiert? Geben Sie es doch zu! Auch Sie wollen hemmungslos verblöden und jedes Gerücht von humaner Intelligenzbegabtheit gnadenlos bloßstellen.
Jetzt fragen Sie sich sicher: „Wie kann auch ich hemmungslos verblöden?“ – Stimmt, das ist gar nicht so einfach, aber jetzt gibt es endlich einen klaren Plan mit nur 10 Punkten, der auch Sie hemmungslos verblöden lässt:
- Erweitern Sie ihre Sprache um den Ausruf „Ich habe ein Recht auf eine Meinung!“. Möglich sind auch Begründungen wie „Wir leben in einem freien Land!“ und „Wir haben doch Meinungsfreiheit!“ Machen Sie sich klar, dass Sie ein von der Verfassung geschütztes Recht auf ihre Dummheit haben und dass niemand Ihnen verbieten kann, eine völlig verblendete Kackbratze zu werden. Üben Sie also die Sätze: Wenn das nächste Mal jemand widerspricht, bestehen Sie einfach auf Ihrer verfassungsrechtlich geschützten Meinung!
- Beschäftigen Sie sich mit politischen Themen und abonnieren Sie hierzu politische Tageszeitungen aus dem Hause Hüpfer. Wer ernsthaft hemmungslos verblöden will, kann es sich nicht leisten, sich ständig eine eigene Meinung zu bilden. Sie können auch einfach aus einschlägigen Zeitungen und Zeitschriften abschreiben. Das Urheberrecht verbietet Ihnen nicht, eine fremde Meinung ungeprüft zu übernehmen und sie (siehe Punkt 1) bis aufs Blut zu verteidigen. Lesen Sie keinesfalls Zeitungen mit komplizierten Titeln. Alternativ können Sie auch lokale Zeitungen von kleinen Verlagen wie den „Froschhausener Boten“ lesen. Diese drucken oft das gleiche wie Hüpfer, nur einen Tag später.
- Plappern Sie alles nach, was ein populistischer Politiker gerade so herausposaunt. Hetzen Sie wahlweise gegen Schwule, Ausländer, Arbeitslose, Frauen, Verfassungsrichter, Terrorkommunistennazis oder die SPD. Sie erkennen populistische Politiker leicht daran, dass sie Ihnen absurde Steuerentlastungen und staatliche Wohltaten versprechen, während sie anderen Dekadenz vorwerfen. Achten Sie insbesondere auf den Signalsatz „Man wird das ja wohl noch sagen dürfen!„. Je öfter ein Politiker diesen Satz sagt, desto sicherer haben Sie eine politische Schmeißfliege ausfindig gemacht, der Sie hemmungslos folgen können. Lassen Sie alle von Ihrer neuen Entdeckung wissen und rufen Sie: „Herr Osterei hat Recht!“
- Lassen Sie sich von seriösen Berechnungen zu populistischen Aussagen nicht beirren. Machen Sie sich klar, dass unabhängige Forschungsinstitute nur von dekadenten Arbeitslosen bezahlt werden, die verhindern wollen, dass Ihre Vorbilder die Wahrheit sagen. Sie müssen sich auch von Logik oder irgendwelchen Ausgeburten der Vernunft nicht beirren lassen. Die Verfassung schützt Ihre Zustimmung zu Herrn Osterei auch dann, wenn Sie selbst staatliche Leistungen, z.B. aus dem Bankenrettungsfond, erhalten.
- Machen Sie sich klar, dass an Universitäten nichts praktisches gelehrt wird. Dort arbeiten nur weltfremde Sesselfurzer, die keine Ahnung haben, was Sie wirklich bewegt. Aus den Universitäten ist noch nie etwas gutes herausgekommen, sondern dort herrschen Kartelle, die die Wahrheit unterdrücken wollen. Ziehen Sie daher alle Menschen mit akademischen Graden, die Ihnen begegnen, auf, werfen ihnen Versagen auf dem Arbeitsmarkt vor und bedenken Sie, dass sie schon seit dem 16. Lebensjahr in die Rentenkasse einzahlen. Sie haben den Vorsprung auf dem Arbeitsmarkt! Sie haben etwas von Ihrem Leben! Sie haben Freunde! – und: Sie wissen Bescheid!
- Verbieten Sie Ihren Kindern das Abitur: Nur akademische Rabeneltern zwingen ihre Kinder durch die Hölle des Gymnasiums und anschließend auf einen feindlichen Arbeitsmarkt in der Nähe des Spitzensteuersatzes. Sie schlagen schließlich dem Steuerstaat ein Schnippchen und verdienen zur Strafe einfach weniger! Ihre Kinder sollen es einmal genauso gut haben und dazu reicht ein normaler Schulabschluss völlig aus. Ihr Vater war schließlich auch nur auf der Volksschule und der ist jetzt sogar im öffentlichen Dienst befördert worden, wo er jetzt die Fahrpläne für die Kehrmaschinen schreibt.
- Gehen Sie nicht zum Arzt! Ärzte sind Teil des universitären Kartells zur Verschleierung der Wahrheit. Erstens können die Ihnen nicht helfen und zweitens wollen die das auch gar nicht, sondern nur an Ihr Geld, um Sie mit der Hilfe der Pharmaindustrie zu vergiften. Fügen Sie Ihrem Wortschatz die folgenden Phrasen und Wörter hinzu: „Scheininnovation“, „Gift“, „menschenverachtende Geschäftspraktiken“. Verlassen Sie sich lieber auf alternative Heilmethoden wie Homöopathie, Knabenurin und dem besonders beliebten Sich-mit-der-Pfanne-auf-den-Kopf-schlagen nach Prof. Dr. Abronsius. Vergessen Sie niemals, dass Prof. Dr. Abronsius nur deshalb ein Verfahren wegen Missbrauchs akademischer Grade am Hals hat, weil das universitäre Machtkartell nicht will, dass die Wahrheit ans Licht kommt. Prof. Dr. Abronsius hat nämlich die Lehre vom telefonischen Fernheilen mit Licht und der Krebstherapie mit Zuckerperlen entwickelt. Dass die Pharmaindustrie um ihre Einnahmen fürchtet ist doch klar! – Achten Sie auch auf andere Menschen, die sich belustigen, dass sie dumm seien. Sie sind nicht nur auf dem richtigen Weg, sondern haben auch einen Agenten der menschenverachtenden Pharmalobby identifiziert, der sie mit Studien und Metastudien zur Wirkungslosigkeit von Homöopathie von Ihrem Weg abbringen will. Vergessen Sie niemals: Homöopathie wirkt zweifelsfrei. Das haben die Studien von Prof. Dr. Abronsius (ggw. JVA Göttingen) gezeigt.
- Kaufen Sie sich Geräte, um Benzin und Wasser in Ihrem Haus zu magnetisieren. Magnetisiertes Benzin ist sparsamer und magnetisiertes Wasser ist gesünder. Lassen Sie Ihre Wohnung nach Erdstrahlen vermessen.
- Schreiben Sie einen Leserbrief, der fordert, dass der LHC in Genf abgeschaltet wird, weil Sie Angst haben, dass die Welt untergeht. Schreiben Sie überhaupt viele Briefe, besonders an das Bundesverfassungsgericht. Heben Sie sämtliche Eingangsbestätigungen des Bundesverfassungsgerichts sorgfältig auf. Diese werden Ihnen, wenn Sie, weil Sie an Prof. Dr. Abronsius (ggw. Nervenheilanstalt Bad Kissingen) glauben, einem Richter vorgeführt werden. Schreiben Sie insbesondere auch an die Bundesregierung und den Bundespräsidenten. Kein Richter wird es wagen, Sie zu verurteilen, solange Herr Köhler sich mit Ihrem Fall beschäftigt.
- Gründen Sie ein Blog im Internet und teilen Ihre Erfahrungen mit anderen Menschen. Jeder wird ein überragendes Interesse an Ihrem Weg zur hemmungslosen Verblödung haben und fleißig in Ihrem Blog kommentieren. Meiden Sie Blogs, in denen nur wenig kommentiert wird oder die gar von Akademikern betrieben werden. Folgen Sie insbesondere keinen Verblödungsanleitungen aus solchen Blogs!
Pingback: đª]V[ªX » Links 2010-03-09
Soweit alles richtig… allerdings fehlt noch der 11. Schritt: Verbringen Sie soviel Zeit wie nur irgend möglich im Internet und sowenig Zeit wie möglich im sogenannten Großen Blauen Zimmer – da draußen treffen Sie sowieso nur auf arrogante linksgrüne Gutmenschen, die Sie zu einem gendermaingestreamten Multikulti-Dhimmi zwangsverschwulen wollen bzw. auf messerstechende Musel-Gangs, und auch sonst gibt es da draußen nichts zu erleben außer ewig verschissenem Regenwetter, Autoabgasen und Nikotingestank.
Nein, bleiben Sie lieber online in Ihrem Wohnklo und möllern Sie sich den Krankdenk aus den einschlägigen Durchblicker-Websites ins Gehirn: Leserkommentarspalten aller großen Zeitungsportale, allen voran Welt Online, ferner diverse Politik-Foren, außerdem natürlich Politically Incorrect, Reconquista, Die Grüne Pest, Free Speech, Fakten-Fiktionen, alles, wo „Infokrieger“ oder „Wahrheitsbewegung“ draufsteht, alle Blogs mit rechtspopulistischer, rechtslibertärer, evangelikaler oder katholisch-traditionalistischer Ausrichtung, Maskulisten und Anarchokapitalisten nicht zu vergessen!
Und wenn Sie dass dann so fünf bis zehn Jahre lang gemacht haben und Sie verblödet genug sind, um an eine Karriere in einer sarrazinistischen Splitterpartei denken zu können, werden sie eines Tages von auffällig unauffälligen Herren in eine schwarze Limousine gezerrt, mit K.o.-Tropfen betäubt…
…und dann im wildesten Afghanistan, zwei Eselwochen östlich von Chaghcharan, ausgesetzt!
Das wird lustig, sage ich Ihnen!