Während woanders unzureichend vermummte Frauen für Erdbeben sorgen, sind die Schwulen und Lesben in Deutschland für ganz andere Probleme verantwortlich: Weil wir Menschenrechte wollen, wollen sich Muslime nicht integrieren.
Dass die Schwulen Schuld am Übel der Welt sind, hätte man ja auch schon wissen können, als wir den 11. September, Madrid oder London angezettelt haben. Wie? Radikale muslimische Terrorzellen seien das gewesen? Ja, schon, aber wenn wir Schwulen sie mit unserer unverschämten Forderung nach Menschenrechten nicht provoziert hätten…
So neu ist dieses Argument übrigens gar nicht: Als ich im letzten Jahrhundert in meiner Schule gegen einen Filter im HTTP-Proxy protestierte, der neben skandalösen Wörtern wie „Brüste“ und „Vagina“ auch „Schwul“, „Gay“, „Lesbian“ etc. aus den URLs(sic! Es lebe die Wirkungslosigkeit!) aussortierte, wurde mir vom verantwortlichen Lehrer attestiert, ich solle auch Rücksicht auf muslimische Schülerinnen nehmen, die sich durch sowas vielleicht gestört fühlten. Insofern muss ich mich schon fragen: Hätte ich kein Coming Out gehabt, sondern mich brav weiterhin versteckt oder vielleicht sogar umgebracht, wäre der Iran heute säkular?
Update: Ich sehe gerade, dass Uganda ein Gesetz zur Beförderung des interreligiösen Dialogs und zur Integration von Minderheiten beschließen will. Deutschland kann wohl von Uganda lernen!
http://newslite.tv/2010/04/22/boobquake-event-planned-to-pro.html#more